DPSG Stamm St. Martin Urloffen

Sommerlager der Roverstufe 2008

Das Ziel war dieses Mal die französische Atlantikküste im „Bassin d´Arcachon“, genauer der Campingplatz „Camping Municipal du Lac“ in Cazaux (nahe bei „La Teste/Arcachon“)

Der Platz lag wenige Gehminuten von einem schönen See entfernt, ab und zu hörte man Hubschraubergeknatter und Geschützfeuer (auch mal spät abends), da hier ein militärisches Sperrgebiet am Nächsten ist, aber das störte kaum.

Mit dabei waren...

Rover:            
Moritz Bisch
Simon Danner
Tere    (Teresa Fritz)
Jessi    (Jessica König)
Simon Krauss
Tabsi    (Tabea Stein)
Kira    (Kyra Braun)
Lisa Wiedemer


Roverleiter:     
Fazi    (Fabrizio Wehrle)
Prof    (Jürgen Klingel)


Vor der Abreise wurde am Dienstag das Zelt- und Kochmaterial vom Materialwart übernommen und damit beide PKW-Kombis der Roverleiter - einer mit Dachbox - bis unters Dach voll geladen. Alle Rover verluden schon ihr persönliches Gepäck (einen großen Rucksack pro Nase, Schlafsack und Isomatte – mehr war nicht drin) an diesem Tag.

Erster Tag – Mittwoch, 23.07.08   „Anreise“

Rechtzeitig zur Abfahrt wollten sich die Leiter noch einmal mit „Vorschuss-Schlaf“ eindecken, was im Falle von Fazi wohl auch recht gut gelang. Prof fand nicht so recht die Ruhe zu Hause...

Trotzdem traf man sich um halb elf abends am Pfarrheim zur Abfahrt, es gab noch etwas Platz in Prof´s Volvo, also entschied man sich kurzerhand doch noch, Schwedenstühle und Hocker mitzunehmen.
Wir luden sowieso noch mal alles aus und packten anständig wieder ein, auch eine 11 kg Propan-Gasflasche fand ihren Platz im Kofferraum (die haben wir für die KATZ mitgeschleppt, dazu aber später Mehr).
Dann wurde um 23.10 zur Abfahrt geblasen, Kyra pickten wir in Bohlsbach am „NAXOS“ und dann ging’s über die A5 bis hinter Freiburg, dann rüber nach Frankreich.

Zweiter Tag – Donnerstag, 24.07.08  „Fahrt und Ankunft“

Der erste Tankstopp wurde am frühen Morgen nach 300 km eingelegt – Sch... ist der Sprit teuer, puh! Erste Anzeichen von Müdigkeit bei Prof, erschwerend kam hinzu, dass er nur Schlafmützen an Bord hatte und somit keine Ablenkung.
Nach weiteren 100 km fuhren wir von der Nationalstraße runter in ein Dorf um auf einem Parkplatz eine Mütze voll Schlaf zu nehmen - jetzt penn mal einer im Auto, wenn nebendran 8 Jugendliche ungeduldig warten, kannste vergessen! Also war diese Pause nach einer halben Stunde beendet und die guten Vorsätze der Rover, im Auto selbst nicht einzuschlafen waren nach kurzer Zeit ad acta gelegt. es wurde also wieder in Profs Auto geschnarcht.
Im anderen Auto ging es offenbar besser, dort hörte man laut CDs und die Rover machten richtig Party, keine Möglichkeit für den Fahrer einzuschlafen.
Als dann nach weiteren 200 km der „Rollladen“ des Fahrers zu schließen drohte, zog dieser die Notbremse und ordnete eine zweistündige Schlafpause - ohne Leute im Auto - auf einem Tank- und Rastplatz an; was dann, mit Murren der Rover zwar, aber einsichtig auch so durchgezogen wurde.

Die Meute hat zwar anschließend wieder im Auto gepennt, aber der Schlaf hat gereicht um alle     gegen 15 Uhr sicher ans Ziel nach Cazaux zu bringen.
Zwischendurch genehmigten wir uns noch eine kurze Pause zum Pinkeln und eine Längere, wo uns auch wahrscheinlich beim rumkramen im Kofferraum ein kleines, rundes, wichtiges Teil verlustig gegangen war, wie sich später herausstellte.

Das Anmeldebüro des Campingplatzes öffnete erst gegen 16 Uhr, also war Warten angesagt.

Wir bekamen dann einen Lager-Platz und ein abschließbares Fach im Gemeinschaftskühlschrank (der hat gerochen, wie eine Portion Münsterkäse auf der Heizung) sowie einen Schlüssel für die Einfahrtschranke zugewiesen.

Also, erstmal den Zeltkram aus dem Auto geworfen und hier bahnte sich auch schon das Unheil an, irgendwie war das Material nicht ganz vollständig...
...tatsächlich zeigte sich beim aufbauen der Superjurte, dass zwei Stangen und eine Doppelrechtecksbahn fehlten.
So richtig Lust hatte eigentlich keiner, bei der Affenhitze auch noch nen Zelt aufzubauen und sich den Kopf zu zerbrechen, wie man die Superjurte ohne das aufgezählte Material stellen könnte.
Aber auch das bekamen wir geregelt, kurzerhand wurde mit dem als Sonnensegel gedachten Truppzelt-Dach und zwei Teleskop-Ersatzstangen etwas gebastelt und wir konnten in den schwarzen Bau mit Truppzeltdach-Gardine einziehen.

Irgendwie sah es in der Kocher- und Gasanschlusszubehörkiste auch etwas leer aus, könnte schwören, dass wir einen Propangas-Druckminderer (kleines, rundes, wichtiges Teil) mitgenommen hatten?! Das Thema sollte uns noch den nächsten Vormittag beschäftigen.

Während die Meisten faul rumlagen oder das Gelände erkundeten, ließ es Prof keine Ruhe und fragte die anderen deutschen Urlauber nach einem Gasdruckminderer, den wir uns gerne ausgeliehen hätten.

Leider waren das alles nur Pärchen mit einem Mini-Kartuschenkocher, also nix mit Spaghetti und Tomatensauce, stattdessen Vesper essen und Kriegsrat halten, wir man jetzt zu einem funktionierenden Gaskocher kommen könnte.
Der Ansatz zur Lösung wurde in einem wechselbaren Gasschlauch mit Schraubgewinde an einem Kocher gefunden, in der Hoffnung da was mit französischen Gassystemen basteln zu können einigten wir uns darauf, am nächsten Morgen mit der ganzen Truppe in die Stadt zu fahren. Dort wollten wir erstmal zusammen Essen einkaufen, Frühstücken und dann nach dem Gaszeug fahnden.

Während wir noch Pläne für den nächsten Tag schmiedeten, tönten schon Gitarrenriffs, un, deux, trois Gelaber und wildes Schlagzeug-Gedresche zu uns herüber – was geht denn da ab?
Gegen später spielte dann tatsächlich noch die Partyband „Le Chaméléon“ auf dem Campingplatz, und zwar gratuite :-)

Noch was zu französischen Ladenöffnungszeiten:
Wir benötigten noch ein paar essentielle Dinge, nämlich Klopapier, Kaffeepulver, und noch einige Fressalien, also fuhr ein Einkaufskommando in Richtung La Teste de Buch um den dortigen Supermarché unsicher zu machen.
Zum Glück war mit Moritz ein fähiger Kartenleser an Bord, und so fanden wir den ersten Supermarkt außerhalb des Ortes recht schnell. 
Also, vorgefahren, geparkt, Einkaufswagen losgekettet und HINEIN! Beim Eintreten ging in der Hälfte des Supermarkts erstmal das Licht aus, aufgeregtes Personal bedeutete uns, dass das Geschäft im Begriff war zu schließen, wir gucken auf die Uhr: 20 Null Null, SHIT!
Schnell schwärmten wir aus, einer schnappte sich Klopapier, der andere griff den erstbesten gemahlenen Kaffee, weil ohne Kaffee zum Frühstück, das geht ja mal gar nicht...
Da kam auch schon ein grimmig dreinschauender schwarzer Mann um die Ecke und machte uns klar, dass jetzt dann wirklich der Laden zu macht, nun blieb uns nur noch der Weg zur Kasse mit äußerst unbefriedigender Ausbeute an wichtigen Artikeln im Wagen.
So standen wir wieder auf dem Parkplatz, was tun? Zum Glück war auf der Karte auch noch ein „Centre Commerciale“ im Ortskern eingezeichnet, das wiederum sollte gegen 21.30 Uhr schließen.

Zeit: 21 Uhr und ca. 10 Minuten, tick-tack-tick-tack.

Moritz lotste uns, gebremst durch einige Einbahnstraßen und nach einigen Runden ums Rathaus, zum Supermarkt „Carrefour“, dort hatten wir dann noch gute 10 Minuten zum Einkaufen, das hat gerade so gereicht, nach uns ging dann auch in diesem Laden selbiger runter.

Immerhin, wir hatten Kaffee, Klopapier und das Vesper für diesen Abend – wegen der zwangsweise kalten Küche, grrrr – ergattert und fuhren zufrieden zum Campingplatz zurück.

Dort verleibten wir uns zu fortgeschrittener Stunde das improvisierte Vesper ein. Noch ziemlich fertig von der langen Anfahrt, gingen wir nach einer (zum Glück warmen Dusche) zu den letzten Takten vom singenden Chamäleon, nicht allzu spät in unsere Penntüten, ratzzzz....

Dritter Tag – Freitag, 25.07.08 „Was man so braucht…“

Aufstehen um 9 Uhr, das war einigen dann doch noch zu früh...egal, der Hunger trieb uns aus den Schlafsäcken, alle Rover wurden ins Auto gepackt und wir mühten uns, die Route zum Einkaufscenter wieder zu finden (zu dumm, dass es keine Adresse fürs Navi gab – aber hey, sind wir Pfadis, ODER WAS?!)
Im Supermarkt kauften wir erstmal Frühstück ein, welches wir dann im trockenen Heu auf einer kleinen Wiese am Parkplatzrand vertilgten. Da kamen dann auch zum ersten Mal die essbaren „Wanderpokale“ namens Schoko- und Vanillepudding auf den Plan, diese Kühlschrankplatzfresser sollten uns noch bis zum letzten Tag begleiten...
Im Laden nahmen wir dann noch einen Gas-Schlauchadapter und einen Druckminderer mit, der uns passend erschien. Immerhin, der Schlauch passte schon mal auf unseren einen Bodenkocher, juhu, fehlte nur noch die Gasbuddel.

Die günstige Gelegenheit nutzte Prof zum Volltanken für 1,42 Euro/l bei der Tankstelle des Supermarktes, dort gab es auch eine Fülle unterschiedlichster Gasflaschen, da sollte doch wohl eine für unsere Zwecke passen...PUSTEKUCHEN, der etwas verdutzte, zuständige Mann drehte den Druckminderer ein paar mal in den Händen und meinte was von wegen „CAMPINGAZ“, dans le magasin...aha, Merci beaucoup!
Oh scheisendregg, jetzt mussten wir uns auch noch ne mickrige 2,5 kg Butangasflasche für nen Haufen Kohle von der Gaslaternen-Mafia kaufen, so eine Verschwendung, aber was macht man nicht alles für warmes Essen (und KAFFEE)?

Kaum am Zelt angekommen, wurde die Gasgeschichte ausprobiert und siehe da, das läuft. Den Rest des Nachmittages mussten wir uns von den Strapazen erholen, einige verbrachten diese Zeit am nicht weit entfernten See.
Endlich konnten wir gegen Abend unsere heiß ersehnten Spaghetti mit Tomatensauce und Parmesankäse zubereiten, was für eine Wohltat für den Magen.
 
Am Vormittag fand auch noch ein Badminton, Entschuldigung, Federball-Set für knappe 2 Euro den Weg in den Einkaufswagen, dieses galt es jetzt zu testen.
Wie erwartet, war´s der letzte Schund, jeder zweite Ball blieb in der Bespannung stecken, aber die Rover wussten sich mit Zeltreparaturband zu helfen, mit dem kurzerhand die Schläger beklebt wurden. Jetzt war das Set präpariert, um damit Rekorde aufzustellen und das Training begann...

Vierter Tag – Samstag, 26.07.08  „Grande Dune du Pyla“

Dieser Morgen empfing uns mit ein paar Wassersäcken über den Köpfen, in der Nacht hatte es wohl  etwas geregnet, also Zelt abspannen, und die Suppe auf dem Dach auslöffeln.
Wir wussten noch nicht so recht, was mit dem Tag anzufangen war und gaben uns dem fröhlichen Nichtstun hin, dann fuhr Fabrizio zum Einkaufen in die Stadt, der Rest machte mal ´n bisschen „Klar Schiff“ auf dem Zelt-Platz.
Nach langem Beratschlagen war Meer angesagt, genauer die „Dune du Pyla“, die größte natürliche Sanddüne Europas mit einer Höhe von sage und schreibe 105 Metern.

Also „Aufsitzen“, raus aus dem Ort und es ging auf einer kleinen Nebenstraße (so ne richtige Franzosenstrecke mit 10 cm tiefen Schlaglöchern - liebevoll „Buckelpiste“ genannt) durch einen Pinienwald hinaus ans Meer. Dort löhnten wir 3,50 € für den Parkplatz, dafür war immerhin der Eintritt zur Düne frei, wie gnädig!
Vorbei an Souvenirläden und Fressbuden, ging’s dann eine steile Treppe auf dem Sandberg hoch, alternativ war der Weg durch den Sand nach oben, für die harten Jungs.
Oben angekommen bot sich eine grandiose Aussicht auf die Bucht von Arcachon und die freie Atlantikküste. Dort entstand auch ein hübsches Gruppenfoto.

Dann stürmten wir alle hinunter zum Strand, parkten die Schwedenstühle, Handtücher und Klamotten im Sand und - hinein ins kühle Nass.
Prof zog es vor, am Strand sein Buch zu lesen, vergaß dabei sich rechtzeitig einzucremen und fing sich einen Sonnenbrand ein, der sich gewaschen hatte. Ebenso Lisa, die meinte, es würde sie jemand wecken und das Kommando zum „Wenden“ geben, LOL! So wurden halt zwei ziemlich gegrillt, egal schön war’s trotzdem.

Die Jungs bastelten sich eine Traumfrau aus Sand und wurden in gewagten Posen mit ihr in Pixel zerlegt und ebenso sandig, wie grinsend in die Digi-Cam Speicherkarten geschaufelt (siehe Bilder in der Homepage Galerie)

Der Rückweg war eine ziemliche Quälerei: 105 Höhenmeter auf langer Strecke durch glühend heißen Sand, uff - schweißtreibende Aktion...

Gegen Abend wurde der noch vom Vorgänger heiße Grill auf dem Campingplatz von uns wiederbelebt, ohne unsere eigene Holzkohle verbrauchen zu müssen konnten wir loslegen, grillten Truthahnfleisch, Merguez und so komische Würstchen, die eigentlich nur zum erhitzen im Wasserbad gedacht waren, die wurden dann halt mehr oder weniger frittiert. Dazu gab’s mal nen Salat und die Überbleibsel deutschen Brotes.

Der Rest des Tages klang mit gemütlichem Beisammensitzen, labern und Karten spielen zu einem Schluck aus der Viertelliter-Pulle „33“ aus.

Fünfter Tag – Sonntag, 27.07.08  „Rover im Zoo“

An diesem Morgen frühstückten wir schon um kurz vor neun Uhr (wow, früh für Rovergegammel), denn, heute ginge es in den Zoo. Das war ein 14 Hektar großes Freigehege mit etlichen und teilweise seltenen Tieren, auf dem Weg nach La Teste gelegen.
Satte 12 Euro Eintritt pro Person, aber als wir auf einer Hinweistafel gesehen hatten, was die Viecher so übers Jahr an Futter-Tonnage fressen, da war der Preis wieder relativ...

Jedenfalls konnten wir gleich zu Anfang in den Spiegel gucken, nämlich in den Affenkäfig, die haarigen Kollegen lagen da faul rum, Bewegung gab’s durch Animation mit ein paar Maiskörnern, das weckte sie auf.
Der Zoo wartete sogar mit Tierprominenz auf, einige Löwen sollen wohl mal in nem Hollywood-Streifen dabei gewesen sein. Es gab sibirische Tiger, Normale, Weiße, Große, Kleine,  verschiedene Löwen, Polar-Wölfe, Bisons, Gnus, Strauße, Geparden, Panther, ein Bärengehege, Rotwild, Nilpferde, nen Elefanten und natürlich Rover, die man ohne Leine frei herumlaufen ließ, grins!

Natürlich gab es noch viel mehr Arten von Tieren, einen Nachbau einer frz. Ferme konnte man anschauen, planschende Waschbären und sich balgende Paviane, die den ganzen Tag mit ner Prachtlatte in der Gegend rumrennen und alles pimpern, was nicht schnell genug davonlauft. 

Insgesamt waren wir gute zweieinhalb Stunden im Zoo und aßen noch ein Eis im Imbissbereich. Wir mussten uns allerdings fast dafür entschuldigen, dass wir vom Thekenpersonal bedient wurden, also ich wüsste, wie die mehr verkaufen würden, naja, egal.

Kaum zurück am Platz, lieferten sich Moritz und Fazi den ersten Federball-Contest, immerhin schafften sie bei leichtem Wind 42 Federball-Wechsel, zumindest behaupteten sie das...
Leider wurden sie bei ihrem Treiben immer wieder vom Küchenteam unterbrochen - wollten diese doch tatsächlich die Käse-Schinken-Sahne Soße für die Tortellini MIT ZWIEBELN und Knoblauch zubereiten – unser Italo-Schwabe „Dr. med. Knuff-Tack Fabrizio Wehrle“ meinte daraufhin nur: „GEHT JA MAL GAR NICHT – GEHÖRT DA NICHT REIN!...und KNOBLAUCH? Aber nur als Gewürz!“
Immerhin war es das Rezept von Jessi´s Omi (die, die im Internet bei Chefkoch.de ...) also, das Zwiebelthema sorgte an diesem Abend  - und nicht nur an dem Einen – für allerhand Zündstoff. In diesem Falle hatte Fazi, der nicht so auf Zwiebeln steht, das Nachsehen.

An diesem Abend, gab es wohl die erste Großpackung „Kronenbourg“-Bier, das Straßburger Bräu war immerhin gut genießbar, die „33“ Plörre  von zuvor, war wirklich nicht der Burner. Derart angeheitert alberten wir bis spät in die Nacht und Simon K. gab den einen oder anderen heiteren Schwank aus seinem bewegten Leben zum Besten.

Sechster Tag – Montag, 28.07.08 „Be Prepared!“

Eigentlich wollten wir ja in den Aqualand Freizeit- und Erlebnispark, aber das Wetter war bescheiden und hatte uns schon recht früh, mit Gewitterregen unsanft geweckt. Ein paar Rucksäcke hatten Wasser gesehen, aber das Zelt erwies sich als ordentlich aufgebaut und lediglich an der tiefsten Stelle wurden wohl ein paar der liebenswerten Ameisen ersäuft, die uns schon während der ganzen Zeit zwar des nachts bekrabbelten aber sich mit dem „Pissen“ dankenswerterweise respektvoll zurückhielten.

Nach dem Frühstück fuhr das Einkaufskomitee in Richtung „Carrefour“, Lebensmittel, um Trinkwasser, sonstigen Kram und noch etwas Infomaterial über Bordeaux einzukaufen. Der Rest räumte den Platz auf und versenkte ein paar Euro in der Campingplatz-Waschmaschine, somit gab es dann frisch gewaschene Handtücher, auch ganz nett.

Anschließend baten sich die Leiter eine Stunde Rüstzeit zur Versprechensvorbereitung für die drei „Kandidaten“ Jessi, Simon D. und Tabsi aus.
Dann teilten sich Prof und Fazi auf, während Fabrizio sich mit den restlichen Rovern anschickte, ein würdiges Rahmenprogramm zu organisieren, kümmerte sich Jürgen um eine angemessene Vorbereitung der Probanden.
Der Versprechenstermin wurde dann erstmal auf unbestimmte Zeit verschoben, es wäre zu stressig gewesen, alles an diesem Abend durchzuziehen.
Fazis Gruppe kümmerte sich auch noch um die Küche und zauberte lecker Risotto mit Paprika-Geschnetzeltem.
Die Einen brutzelten am Essen die Anderen verausgabten sich beim Federballspiel und beim Frisbeewerfen.
Bei 185 Ballwechseln von Kyra und Moritz ist Fabrizios  Ehrgeiz geweckt und er lässt es sich nicht nehmen, die Messlatte zusammen mit Moritz auf 200 hochzusetzen, Tabsi und Tere eifern dem nach, kommen aber nicht an die Bestmarke heran.
Zwischen Fazi und Kyra (die ja eigentlich doch lieber Kira genannt wird, erzählt sie...) gab es noch Kopfballwechsel mit dem organisierten Volleyball, immerhin 10 ohne Unterbrechung.
Einzig, es fehlt der Rekord der Rekorde von Simon D. und Moritz und zwar mit 292 sensationellen Ballwechseln.

Den Rest des Abends verbrachten wir mit Essen, saßen beisammen und unterhielten uns mit Fragmenten aus „Ärzte“ Songs und sonst wie bekannten Titeln. Das (versiffte) Jubilette-Liederbuch hatten wir wohl einmal Rauf und Runter gesungen bzw. gebrummelt.

Siebter Tag – Dienstag, 29.07.08  „Ausflug Bordeaux“

Heute stand ein Abstecher nach Bordeaux auf dem Programm. Etwas über 60 km, das Meiste davon auf der Autoroute, dann waren wir in einem Vorort und suchten uns einen Abstellplatz für die Autos.

Den restlichen Weg in die Innenstadt fuhren wir mit der TRAM, Tickets dafür gab’s günstig an einem Automaten. Umsteigen am Hôtel de Ville in Richtung Grand Théatre, na, die 100 Meter hätten wir auch noch zu Fuß geschafft, egal...
Dort gab es einen Touristen Info-Punkt, wo wir uns mit einem Stadtplan versorgten, Kyra wollte vor allem die Wasserspiele am Ufer der Garonne sehen und lotste uns erstmal dorthin. Krass: Eine große Steinfläche auf der eine große Wasserpfütze steht, da dachten wir zuerst, ist das Alles? Nein! Kurz darauf sprühte aus hunderten feiner Düsen ein Wassernebel, der dem „British Fog“ mit Sicherheit in nichts nachstand, puh, wurde das schwül am Rand des Spektakels, dort brannte der Planet und die feuchtwarme Luft machte einen fast fertig, mal ganz abgesehen von dem Hunger, der einige dann doch so beschäftigte, dass jetzt der Mittags-Snack anstand...
Wohin? Klar, „KFC“ = Kentucky schreit f...., Ihr wisst schon! Simon und Fazi sind schon ganz heiß drauf, Prof hat nur Hunger und cremt sich den Sonnenbrand nach, die Mädels hüpfen auf der Wasserfläche rum...KÖNNEN WIR JETZT ENDLICH WAS KAHLEN!?

Okay, nach ein paar hundert Metern, war der KFC endlich gefunden und wir stolperten hinein. Schnell aufs Klo, Sch...abgeschlossen, Codeschloss an der Tür!
Dann bestellten die Jungs so einen Eimer mit 20 Hähnchenteilen, Pommes, verschiedenen Dips  und Coke, einen „Dip Bucket“ und wir setzten uns zum Essen. Die Mädels hatten Probleme, die Franzosen konnten mit ihrem englisch betonten „Dip Bucket“ nix anfangen, das dauerte dann etwas länger...Das Essen war soweit ganz gut, fettig zwar, aber okay, dann suchten wir Servietten, vier Personen bekamen zusammen drei Stück! Hallo, geht’s noch? Riesige Begeisterung am Tisch.

Kommentar von KFC auf den Servietten: „KFC spart durch das Weglassen einer Serviette 30 Tonnen Papier im Jahr!“ Großartig, und statt einer Serviette mehr, waschen wir uns lieber einmal öfter die Hände und hauen pro Nase zwei Papierhandtücher in die Tonne, oder was? Grrr! Immerhin, auf dem Kassenbon stand der Zugangscode fürs Klo, nicht dumm.

Danach trennten sich unsere Wege in zwei Gruppen und eine Person. Die Mädels kauften Schuhe und Klamotten, die Jungs NIX, dennoch klapperten sie aus Langeweile jedes Sportgeschäft in Bordeaux ab. Prof zog alleine los, fand Interessantes, hätte dafür aber zum Transport ne Sackkarre und nen Goldesel gebraucht, also blieb auch seine Einkaufstüte leer.

Man traf sich am Hôtel de Ville, zur TRAM-Rückfahrt zum Parkplatz. 
In die Autos, fertig los, äh, wohin eigentlich, nach wenigen hunderte Metern brach der Walkie-Talkie Funkkontakt ab und das Navi-Auto wusste wohin, Prof war ahnungslos und fuhr Monogramme auf die imaginäre Landkarte. Zu dumm, sämtliches, zur Orientierung taugliches Kartenmaterial war im anderen Autor deponiert und war somit nicht verfügbar.
Erst nach einem Kontakt übers Handy trafen wir uns wieder am Ausgangspunkt und starteten von Neuem. Unterwegs ging die Astra-Besatzung noch zum Einkaufen, der Volvo rollte zum Camp.
Das Abendessen bestand aus Kartoffelpüree mit Erbsengemüse und Würstchen, zubereitet auf nur einem Gaskocher und mit allen Tricks heiß zu Tisch gebracht.

Gegen Mitternacht meinten ein paar Rover, sich eine „Bier-Bong“ bauen zu müssen, zumindest wurden die stümperhaften Versuche dazu von den Leitern mit einem hämischen Grinsen quittiert.
Ein durch die Obrigkeit nicht autorisierter Ausflug der Jungs zum Bierkonsum am Glascontainer (außerhalb des Zeltplatzgeländes) wurde mit einem Anpfiff und sofortiger Beschlagnahme sämtlicher Alkoholvorräte und deren Einschluss im Kofferraum geahndet. Also, der Alk kam ins Auto, nicht die versoffenen Buben, grins! 

Achter Tag – Mittwoch, 30.07.08 „Versprechensfeier“

Neuer Tag, neues Glück, zuerst verschwanden die Bierpullen aus dem Kofferraum (wer trinkt schon gerne Bier, das im Auto in der Sonne liegt...) und wurden wieder im Schatten gelagert.

Jetzt, endlich ging’s ins „Aqualand“, den Wasser-Erlebnispark mit Wahnsinns-Wasserrutsche, leider war die nicht in Betrieb, schmoll!
Wir löhnten den saftigen Eintrittspreis und ließen uns auf der Pique-Nique-Wiese nieder, lasen, gammelten, schauten uns die stündlichen Vorführungen der Akrobatik-Turmspringer an. Diese zeigten vierfach Salti und andere Kunststückchen, zum krönenden Abschluss um 17 Uhr sprang dann eine „Lebendige Fackel“ aus großer Höhe ins Wasser – Grande Spectacle!
Im Park gab es für 24 Euro Eintritt einen Souvenirshop, kalte Duschen, bissel komisches Personal, dafür wirklich nett gemachte Wasser-Attraktionen, vielerlei Rutschen und Bahnen und auch ein größeres Schwimmbecken, das Ganze war hübsch angelegt auf großem Gelände.

Auf dem Rückweg fuhr Fabrizio zum Einkaufen, der Rest schnurstracks zum Campingplatz. Soo, erstmal WARM Duschen, dieses Mal mussten wir sogar Schlange stehen, egal.

Heute sollte es soweit sein, die Versprechensfeier war auf Sonnenuntergang angesetzt also mussten wir uns mit dem Essen etwas sputen. Die Tortellini mit Käse-Schinken-Sahne-Sauce waren reichlich und sehr lecker, auch ohne Zwiebeln...dafür waren welche im Salat drin, hrhrhr!

Jetzt wurde langsam die Zeit knapp, es galt bei Sonnenuntergang alles vorbereitet zu haben um mit dem Versprechen anfangen zu können.

Die drei Rover wurden mit verbundenen Augen ins Auto gesetzt, was ihnen das Erlebnis der zu schnell gefahrenen Buckelpiste noch intensivierte, keine Angst, gekotzt hat niemand...Das Ganze hatte wohl was von Europa-Parks 

„EuroSat“ - Dunkelheit, Beschleunigungen und Geschüttel ohne Ende, grins.
Immerhin kamen wir rechtzeitig am Strand „La Petit Nice“ an und bauten das Banner in einem Halbkreis aus brennenden Fackelstückchen mittels Teleskopzeltstange auf. Alle Rover trugen die Kluft (sofern vorhanden). Die Atmosphäre am Meer mit leicht bewölktem Himmel und der untergehenden Sonne war einfach umwerfend.
 
Zum Auftakt sangen wir ein Lied, dann wurde es „Ernst“: Aller Anfang ist schwer und so bedurfte es ein wenig Nachhilfe um schließlich den Ersten zu bewegen, vorzutreten.
Alle drei legten das feierliche Roverversprechen ab und wurden mit den Insignien eines richtigen Rovers ausgestattet (Kippen, Bier und nen MP3-Player, SCHERZ!) Noch ein Lied „Winds of Change“ zum Abschluss.
Während der fortschreitenden Dämmerung trieben wir uns weiter am Strand um und wateten durch die leichte Dünung, die unsere Füße sanft umspülte. Schließlich war es so finster, dass man am westlichen Horizont den Ort des Sonnenuntergangs nur noch erahnen konnte.
Wir sammelten die ausgebrannten Fackelreste ein und schritten mit wehendem Banner im Fackelschein die Strandpromenade auf dem Weg zu unseren Autos entlang.
Die Rückfahrt war dann ohne Augenbinde im normal gemäßigten Tempo, wir hatten es ja nicht mehr eilig.
Am Zeltplatz war dann der Punschkönig himself gefordert, in kurzer Zeit einen amtlichen Chai zu zaubern, was ihm, trotz spärlicher Zutatenauswahl auch noch recht gut gelang.

Mit Chai, alten Geschichten und einem vom Campingplatzbetreiber bejammerten Rohrbruch in der Frauendusche klang der Abend, leider ohne Sanitäre Anlagen nutzen zu können, aus – aber, wen interessiert´s?

Neunter Tag – Donnerstag, 31.07.08 „Mehr vom Meer“

Erstmal den ganzen ungewaschenen Geschirr-Mist vom Vorabend wegräumen, Moritz und Fazzi nahmen sich des zum Glück des Geschirr-Bergs an.
Da wir reichlich spät dran waren, frühstückten wir nicht wie sonst im Schatten des einzigen größeren Baumes auf unserem Platz, wir aßen stattdessen in der mehr oder weniger prallen Sonne, was Prof wohl etwas schlecht bekam...
Als nämlich dann, mittlerweile war es Nachmittag, die Rover in Richtung Meer drängten, legte er sein Veto ein und lehnte es trotzig ab, den Rest des Tages in der Sonnenglut am Strand zu verbringen. Da aber kein Alternativ-Programm seinetwegen gefunden wurde wälzten wir uns Karten spielend und lesend auf dem Zeltplatz herum. Die Jungs machten sich einen Spaß daraus,   Lisa und Kyra mit neckischen Spielen bei Laune zu halten. 
Zwischendurch machte sich ein Installateur an der verlöcherten Rohrverschraubung in der Frauendusche zu schaffen und es gab temporär kein Wasser im gesamten Sanitärtrakt.

Dann sitzen auf einmal immer mehr Leute in Fabrizios Astra und gehen auf verschickten französische Techno-Mucke ab. Denen war scheinbar noch nicht heiß genug in dieser „Sauna“ zu sitzen, da erlaubt man sich mal den Jux, schließt Fenster und Türen des Wagens und dreht von Außen den Schlüssel rum. Siehe da, jetzt wurde es sogar Simon K. zu warm, der sonst nie im Schatten anzutreffen war.
 
Nach dem Saunagang schütteten sich Moritz und Simon 1 ½ Flaschen Wasser auf „ex“ rein und posierten dann fürs Foto – sieht nach richtiger Bierwampe aus...

Irgendwann hatte dann aber niemand mehr Lust in der Hitze am Platz abzuhängen, schließlich ließ Prof sich erweichen, doch noch mit der Gruppe im Auto an den Strand zu fahren. In der mittlerweile vergangenen Zeit, wären die Buben wohl auch schon ans Meer gelaufen. *1
Vorher gab’s noch eine Inventur in der Fressalien-Kiste und der Einkaufszettel wurde auf Vordermann gebracht.
Dann waren wir endlich unterwegs, flott über die bekannte Buckelpiste (sieh mal an, die Gendarmerie kontrolliert Geschwindigkeiten, Danke an den freundlichen Franzosen, der uns per Lichthupe vorwarnte) also hübsch „30“ gefahren, weiter ging’s etliche Kilometer rumgeeiere auf der Küsten-Parallelstraße. Dann stellten wir die Wagen in einem Pinienwald ab und gingen den letzten halben Kilometer über Waldweg und Düne zum Strand.
Dort gab es diesmal richtig schöne Wellen und so hatten alle ihren Spaß, auch ein Sonnensegel hatten wir dabei und dahinter ließ es sich trefflich im Schatten aushalten.
Während sich die Meisten in die Fluten stürzten und viele Fotos dabei schossen, zog sich Prof mit Papier und Bleistift bewaffnet hinter das Sonnensegel zurück und ließ dort das Manuskript dieses Logbuchs entstehen, was seine Laune auch wieder derart verbesserte, dass er für den Rest des Tages wieder genießbar war.
Auf der Rückfahrt legten wir beim Carrefour-Supermarché einen Stopp ein und kauften diverses Grillzeug und jeder hatte Gelegenheit, seine privaten Einkäufe zu erledigen.
Irgendwie schien das Beispiel von Simon K. Schule zu machen, eine in Deutschland nicht erhältliche Sorte von AXE-Bodyspray in Frankreichs Supermärkten einzukaufen. So wurden die Regale geplündert und die Düfte “Africa“ und „Dark Temptations“ landete mehrfach im Privat-Einkaufswagen – DUFTE SACHE!

Zehnter Tag – Freitag, 01.08.08 „Aufbruchsstimmung“

Das Wetter am Morgen war bewölkt und so trieb es uns erst spät aus den Penntüten, Programm war keines mehr angesetzt und so zögerte sich auch das Frühstück hinaus...
Nach dem Essen fragten wir beim Empfang nach, bis wann wir den Platz räumen sollten. Okay, das war ein Griff ins Klo, 12 Uhr war der Termin, an dem wir verschwunden sein sollten, also noch ne knappe Stunde. Aber weil wir so „lieb“ waren, bekamen wir Aufschub bis 16 Uhr nach der „Siesta“ des Platzverwalters.
Eigentlich wollten wir noch auf dem Campingplatz-Grill unser ganzes Fleisch- und Wurstzeugs zubereiten, dazu war dann die Zeit aber doch etwas zu knapp und so wurde diese Aktion auf irgendwann während der Heimfahrt verschoben.

Also packten wir unseren Kram, räumten das Zelt aus und bauten es komplett trocken ab. Die Mittelstange vom alten Rund-Küchenzelt hatte uns gute Dienste geleistet und wurde wieder in zwei Einzelteile zerlegt. Eine Runde Müll aufsammeln und damit war alles piccobello.
Die Autos waren nach dem Verstauen des ganzen Materials voller als bei der Anreise, aber „des ghört so“. Fazzis Dachbox wurde wieder mit Schlafsäcken und Isomatten vollgestopft und mit Spannbändern gesichert.
Jetzt mussten wir halt auch unseren Kühlschrankschlüssel abgeben, was tun mit den ganzen Fleisch und Wurstwaren, das hielt sich ja nicht bei der Hitze?
Bis zum geplanten Abfahrtstermin um 21 Uhr konnten wir den Kram nicht ungekühlt lassen, gleich essen ging auch nicht, da die Grillmöglichkeit fehlte, also: Krisensitzung!
Wir einigten uns darauf, sofort loszufahren, die Kühlwaren wurden im Volvo-Beifahrerfußraum gesammelt, Klimaanlage rechte Seite auf „Kalt - Fußraum“ gestellt, mit einer Decke abgetrennt. Lisa wurde als Kühlschrankwächter und Beifahrerin davorgepflanzt...hm, bei gemessenen +8°C im „Kühlschrank“ bekommt der Spruch mit „kalte Füße bekommen“ eine ganz neue Bedeutung.

Derart präpariert wollten wir uns in La Teste zum Tanken am Supermarkt treffen und Fabrizio fuhr schon mal los. Schwindelig vom Kreisverkehr fahren, bog Profs Auto mal falsch ab und landete in der Pampa, dauerte im Berufsverkehr etwas bis der Kurs wieder stimmte.

Am Supermarkt tankten wir noch mal „billig“ voll (...und kost´ Benzin auch drei Mark zehn, scheißegal es wird schon gehen...). 
Im Carrefour besorgten wir uns für knapp 14 Euro einen Holzkohlengrill, der auf der Fahrt zum Einsatz kommen sollte, jetzt hofften wir auf eine günstige Gelegenheit zum Grillen.

Wir verließen La Teste in Richtung Bordeaux auf der Autoroute, da ging es nur zäh voran, wir brauchten für die lumpigen 60 Kilometer wohl 1 ½ Stunden. Wir machten an einer Tankstelle halt, nen Klo gab’s nicht, also suchte man sich sein Plätzchen im Gebüsch, das ist nicht die feine Art, aber was muss, MUSS! Danach kamen wir gut voran.
Kurz vor Sonnenuntergang steuerten wir auf einem Rastplatz eine etwas abgelegene Außensitzgruppe an, die Fahrer nahmen eine Mütze voll Schlaf und der Rest hatte die Aufgabe den Grill aufzubauen und anzufeuern. Um halb 12 kam dann das Fleisch auf den Grill, wir hatten eine Sortimentsbox mit Hähnchenteilen, Würstchen, Merguez und Spießen. 

Elfter Tag – Samstag, 02.08.08  „Rover unterwegs“

Null Uhr: „Happy Birthday Simon Krauss“ - 18 Jahre machte er an diesem Morgen voll und auch die Geburtstagstorte hatten wir noch heimlich organisiert, nämlich einen großen, leckeren Brownie, der noch mit Farbe verziert wurde. Jeder bekam ein Stück davon ab, Simon behielt sich jedoch vor, die rote „18“ höchstpersönlich zu verspeisen – es sei ihm gegönnt.
Grillen auf 30*30 cm ist nicht wirklich ein für 10 Personen schnell sättigendes Erlebnis und so zog sich die Aktion, mit zwischenzeitlichem Kohle nachlegen bis etwa halb vier Uhr hin. 

Fazzi wedelt sich zum Weltmeistertitel und produziert einen gewaltigen Asche „Fallout“ im Umkreis.

Fazzi wedelt sich zum Weltmeistertitel und produziert

einen gewaltigen Asche „Fallout“ im Umkreis.

Dann räumten wir die Baustelle ab und wuschen unser Geschirr provisorisch mit Wasser aus dem Wassersack.

Mit frischem Elan ging’s wieder auf die Autobahn, dort gab´s noch ein Gruppenfoto im Auto, vom Autobahnrand her überraschend aufgenommen. Wir passierten noch ein paar Mautstellen (deren Gebühren vermutlich günstiger als das Foto sind) und um ein paar Euro ärmer wechselten wir für etliche Kilometer auf eine Nationalstraße. Kurz vor Sonnenuntergang wurde unsere flotte Fahrt jäh gestoppt, ein Unfall auf der Strecke führte zur Vollsperrung. 
Wie trefflich, für etwas über einer Stunde ging nichts mehr und so nutzten die Fahrer die Zeit zum pofen.
Dann Tumult auf der Strecke, Polizei fährt vorbei, Motoren starten, LKW-Fahrer springen auf ihren Bock – aha, es geht weiter.
Vorwärts trieb´s uns dem Sonnenaufgang entgegen und wir fraßen Kilometer um Kilometer (Das ist echter „Landstraßen - Pac-Man)

Kleine Anekdote des Autors:
An einem „Autogrill“ machten wir noch einmal Rast, Zeit für Frühstück, erstmal nen Kaffee hinter die Binde gießen, Mist – beide Automaten im Erdgeschoss lieferten nur noch „Kaffee-Vanille“; UNGENIESSBAR, die Brühe flog nach einem Schluck sofort in die Tonne.
Also blieb noch der Weg ins Obergeschoss, die Vorfreude auf Kaffee, Croissant, Brötchen, Butter und Honig wurde jedoch schnell getrübt: Redete ich vorher noch von „ungenießbar“, so ist der „Grand Café Crême“ im Autogrill Besançon noch eine Steigerung davon, das schmeckte wie angebranntes Popcorn, Pfui Teufel! Egal der Kaffee war teuer, also wird er auch runtergewürgt (nach jedem Schluck hat’s mich geschüttelt)!
Zur Beruhigung meines Coffeinbedarfs musste notgedrungen eine Flasche Cola herhalten, die ich im Laden im Erdgeschoss noch erwarb.

Noch was zum Thema „Autofahren und Fitness“: 

Damit der Fahrer nicht der Müdigkeit verfällt ist es praktisch, wenn der Beifahrer wach bleibt und ein bisschen Leben in die Bude bringt...das war am Abend der Abreise ja noch ganz okay, alle im Auto sind noch munter:.

am nächsten Morgen jedoch sind sie ziemlich weggetreten:

Nach einiger Zeit, wurde die Müdigkeit am Steuer wieder nervig, also steuerten wir einen Parkplatz an, kurze Pinkelpause. Unser Geburtstagskind ergriff die Initiative und animierte zu einem Spiel und etwas „Morgengymnastik“ (Taschenbillard und Schulterzucken, LOL!)
Immerhin bot er sich als Beifahrer an, der bis in heimatliche Gefilde nicht nur bei Bewusstsein, sondern auch noch sehr unterhaltsam war.
Dann endlich, die ersten Schilder mit „Allemagne“ und so, Grenze, Rheinüberquerung und wir peilten unsere geliebte, holprige, verkehrsverstopfte BAB A5 an.
Die letzten Kilometer auf deutschem Boden liefen relative zäh, an unzähligen Caravans, Bussen und Wohnwagen vorbei bis nach Bohlsbach, wo wir die Abschlussrunde mit Gesang machten.
Tabsi lieferten wir dort ab und fuhren nach Urloffen ans Pfarrheim, das ausgeliehene Material konnten wir gleich putzen und beim Materialwart abliefern. Die letzte Fahrt führte zu den Rovern nach Hause, wo wir sie samt Gepäck wieder in den heimischen Alltag entließen.

Anstrengende Fahrerei, aber zum Zeltlager an der frz. Atlantikküste sage ich: 
„Daumen hoch“ und „Schee war’s“!