Track for Kidz
Kalte Füße? Milchwürfel im Müsli? Rodelbahn durchs Küchenzelt?
Ja genau – Vom 14.-16. Januar stand wieder das traditionelle Track for Kidz, das Winterzeltwochenende für unerschrockene Pfadistüfler und ihre Leiter an. Und von denen scheint es immer mehr zu geben: Knapp 90 Abenteuerlustige hatten sich zu diesem Event angemeldet.
Doch nach einem schneereichen Jahreswechsel, ließen die ersten Januarwochen mit ihren 10°C über Null frische Frühlingsgefühle aufkommen und den Schnee samt unseren Ideen von Iglu-Bau-Workshops und Wettrodeln dahin schmelzen.
Die Überraschung war groß, als wir unseren Platz am Freudenstadt-Kniebis, mitten im Schwarzwald, in knapp 1000 Meter Höhe doch noch schneebedeckt vorfanden.
Es dämmerte schon, als die ersten Gruppen ankamen, und sich schleunigst daran machten ihre Zelte aufzustellen. Die ungewohnte Kälte erschwerte den Aufbau und trotz aller pfadfinderischen Fingerfertigkeit, war es anfangs unmöglich ein halbwegs wärmendes Feuer anzufachen, da das gefrorene Holz eher schmolz als brannte.
In der Zwischenzeit hatte das Kochteam schmackhafte Spagghettiklumpen in die Töpfe gezaubert, welche die hungernde Pfadimeute mit großer Freude in dem bitterkalten Aufenthaltszelt verschlang.
Mit vollen Bäuchen gesellten sich die dick eingepackten Schneemenschen kurz ans Lagerfeuer, um noch etwas Wärme mit in den Schlafsack zu nehmen.
Nach einem reichhaltigen Frühstück aus der Tiefkühltruhe versammelte man sich in den ersten wärmenden Sonnenstrahlen zur Morgenrunde um bei einem Kennenlernspiel mehr über die Anderen zu erfahren.
Danach konnte sich jeder in den unterschiedlichsten Workshops wie Schwedenstuhl, Schlitten, Schneeschuhe oder Jurtenschwitzhütten bauen umsehen, oder seine Teamfähigkeit in erlebnispädagogischen Spielen unter Beweis stellen.
So mancher Schneefetischist verwirklichte seine Träume vom Eigenheim, indem er sich aus dem festgefrorenen Schnee Bausteine für ein geräumiges Iglu zurechtschnitt.
Wer sich nach noch mehr Nervenkitzel sehnte, schnappte sich einen Schlitten und stürzte sich alleine oder mit ein bis drei anderen Lebensmüden in halsbrecherischer Geschwindigkeit den nächst besten Abhang hinunter. Doch Vorsicht – im Schwarzwald stehen die Bäume an den tückischsten Stellen!
Nach so einem aufregenden Tag, darf auch abends die Action nicht fehlen, und stärkte man sich beim Abendessen mit heißen Bratkartoffeln, bevor man sich auf dem Hügel zum Nachtgeländespiel traf. Hier wurden die Teilnehmer in 5 Gruppen aufgeteilt und zwei der Gruppen mit einem „Krachmachenden Gegenstand“ und einer Fahne ausgestattet. Ziel des Spiels war es die anderen Gruppen anhand der Geräusche im Wald zu finden, und ihnen die Fahne abzunehmen.
Die Siegerehrung fand am Lagefeuer statt, wo sich alle mit Tschai und Stockbrot noch einmal richtig aufwärmen konnten.
Am Sonntag packten dann alle mit an um das Lager wieder gemeinsam abzubauen und das Material auf die Fahrzeuge zu verteilen. Nach einer gemeinsamen Abschlussrunde mit „Nehmt Abschied Brüder“ bei strahlendem Sonnenschein verabschiedete man sich mit einem freudigen „Bis nächstes Jahr!“ und fuhr wieder ins nebelbehangene Tal.